Das Statistische Bundesamt veröffentlichte am 15. Dezember 2020 ihre „Pflegestatistik 2019 – Deutschlandergebnisse“. Darin wurden Statistiken, Daten und Befunde zum Thema „Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung“ aufgezeigt. Die einzelnen Kapitel verdeutlichen Zahlen zu den Pflegebedürftigen zum Jahresende 2019, zu Ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten, sowie zu Pflegeheimen.

Besonders interessant sind die Absätze zum Thema Personal, aus den Kapiteln Ambulante Pflege- und Betreuungsdienste, sowie Pflegeheime.

Geometrische Figuren | Quelle: RawPixel

Geometrische Figuren | Quelle: RawPixel

Personal Situation in den ambulanten Diensten

Insgesamt 422.000 Personen arbeiteten in den ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten im Rahmen des Pflegebedürftigkeitsgesetz (SGB XI). Davon waren 28% vollzeit- und die Mehrheit mit 69% teilzeitbeschäftigt. Der Rest (14.600) stellte sich aus Auszubildenden, sowie (Um-)Schülerinnen und (Um-)Schüler zusammen. 300 Praktikantinnen und Praktikanten waren außerhalb einer Ausbildung eingestellt. Weitere 400 Arbeitskräfte waren Helferinnen und Helfer im freiwilligen sozialen Jahr bzw. im Bundesfreiwilligendienst. Die Mehrzahl aller Beschäftigten (86%) war weiblich.

Geschlecht der Pflegebeschäftigten 2019 | Quelle: eigenes Diagramm nach Destatis Angaben

Geschlecht der Pflegebeschäftigten 2019 | Quelle: eigenes Diagramm nach Destatis Angaben

Einsatzbereiche

Die körperbezogene Pflege ist Haupteinsatzbereich des Personals. Zwei Drittel (68%) der Beschäftigten arbeitete hier. 5% waren als Pflegedienstleitung, 13% als Hilfe bei der Haushaltsführung und jeder zwanzigste (5%) Mitarbeiter für die Verwaltung oder Geschäftsführung des Dienstes tätig. Überwiegend Betreuung (§ 36 Absatz 2 Satz 3 SGB XI) erbrachte 4% des Personals.

Ein Viertel (28%) des Personals, arbeitete ausschließlich für den ambulanten Dienst im Rahmen des Pflegeversicherungsgesetzes. Der Rest war auch für andere Bereiche, außerhalb der Leistungen nach dem Pflegegesetz, tätig.

Einsatzbereiche im ambulanten Dienst 2019 | Quelle: eigenes Diagramm nach Destatis Angaben

Einsatzbereiche im ambulanten Dienst 2019 | Quelle: eigenes Diagramm nach Destatis Angaben

Altersstruktur

Auch zur Altersstruktur bietet die Pflegestatistik 2019 zahlen: 14% waren unter 30 Jahre alt, 45% zwischen 30 und 49 Jahre alt, und mehr als jeder Dritte war 50 Jahre und älter.

Bei den Auszubildenden bzw. (Um-)Schülerinnen und (Um-)Schülern waren 40% 30 Jahre und älter.

Berufsabschlüsse

Eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin/-pfleger oder Altenpflegerin/-pfleger hatten die meisten in der ambulanten Pflege. Mit 52% hatte die Mehrzahl der in der körperbezogenen Pflege Tätigen, entweder einen Abschluss als Gesundheits- und Krankenpflegerin/-pfleger (21%), Altenpflegerin/-pfleger (29%) oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin/-pfleger (2%).

Wenn man die Beschäftigten der Pflegedienstleitung einbezieht, hatten 55% in diesen Bereichen einen Abschluss.

Personalzahl

Die Zahl der ambulanten Dienste stieg, im Vergleich zu 2017, um 4,5% bzw. 600 Einrichtungen. Die Bedeutung der Versorgung durch die ambulanten Dienste hat ebenfalls zugenommen: 18,4% mehr Pflegebedürftige, also 352.000 wurden versorgt.

Im gleichen Zeitraum stieg die Personalzahl um 8% (31.000), sowohl bei den Teilzeit- (+ 21.500 bzw. 8%) als auch bei den Vollzeitbeschäftigten (+ 7.500 bzw. 6,8%). Zudem waren 2.300 (18,5%) mehr Auszubildende sowie (Um-)Schülerinnen und (Um-)Schüler zu verzeichnen als zuvor. Der stärkste relative Anstieg fand bei den Tätigkeitsbereichen der Betreuung (+ 24,0% bzw. 3 600) und bei Hilfen bei der Haushaltsführung (+ 13,6% bzw. 6.700) statt.

Personal Situation in den Pflegeheimen

Bundesweit gab es im Dezember 2019 ca. 15.400, nach dem Pflegegesetz SGB XI zugelassene, voll- bzw. teilstationäre Pflegeheime. Die Mehrzahl davon (53% bzw. 8.100) befand sich in freigemeinnütziger Trägerschaft (z.B. DIAKONIE oder CARITAS). Die Zahl der Privaten betrug 43% – niedriger als im ambulanten Bereich. Öffentliche Träger haben, wie im ambulanten Bereich, den geringsten Anteil (5%).

In den Heimen waren 796.000 Personen beschäftigt, davon arbeitete weniger als ein Drittel (29%) Vollzeit und knapp zwei Drittel (63%) Teilzeit. Auszubildende sowie (Um-)Schülerinnen und (Um-)Schüler hatten im stationären Bereich eine stärkere Bedeutung als im ambulanten Bereich: 57.200 bzw. 7%. Die Anzahl der Helferinnen und Helfer im freiwilligen sozialen Jahr bzw. im Bundesfreiwilligendienst betrug zusammen rund 4.300 (1%). Zudem gab es 1.200 Praktikantinnen und Praktikanten außerhalb einer Ausbildung.

Arbeitsstellen der Pflegebeschäftigten | Quelle: eigenes Diagramm nach Destatis Angaben

Arbeitsstellen der Pflegebeschäftigten | Quelle: eigenes Diagramm nach Destatis Angaben

Einsatzbereiche

62 % der Beschäftigten hatten ihren Arbeitsschwerpunkt im Bereich der körperbezogenen Pflege. Weitere 1 % wurden dem Bereich zusätzliches Pflegepersonal zugeordnet. Jeder Sechste (15 %) arbeitete in der Hauswirtschaft. 10% der Beschäftigten waren in der Verwaltung, Haustechnik und sonstigen Bereichen tätig. Zur Betreuung war 5% des Personals vorgesehen. Weitere 7% wurden überwiegend für zusätzliche Betreuung und Aktivierung als sogenannte Betreuungsassistenz eingesetzt.

Ausschließlich für das Pflegeheim im Rahmen des SGB XI arbeiteten 624.000 Beschäftigte (78%) – ein bedeutend höherer Anteil als im ambulanten Bereich (28%). Auch hier waren die übrigen Beschäftigten für andere Bereiche der Einrichtung (z. B. den Altenheimbereich) tätig.

Einsatzbereiche im Pflegeheim 2019 | Quelle: eigenes Diagramm nach Destatis Angaben

Einsatzbereiche im Pflegeheim 2019 | Quelle: eigenes Diagramm nach Destatis Angaben

Altersstruktur

In Pflegeheimen waren weniger als ein Fünftel der Beschäftigen (18%) unter 30 Jahre alt. 39% waren 30 bis 49 Jahre alt. Zwei Fünftel (43%) waren 50 Jahre und älter.

Bei den Auszubildenden und (Um-)Schülerinnen und (Um-)Schülern waren 31% 30 Jahre und älter.

Berufsabschlüsse

Auch in den Heimen waren Altenpflegerin/-pfleger oder Gesundheits- und Krankenpflegerin/-pfleger die wichtigsten Ausbildungsabschlüsse.

Im Bereich körperbezogene Pflege hatte fast jeder Zweite (44%) entweder einen Abschluss als Altenpflegerin und -pfleger (35%), Gesundheits- und Krankenpflegerin und -pfleger (9%) oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin und -pfleger (1%).

Personalzahl

Die Zahl der Heime insgesamt stieg, im Vergleich zu 2017, um 6,2% bzw. 900 Einrichtungen. Der Anteil der Heime mit vollstationärer Dauerpflege stieg dabei um 0,7 % bzw. 80.

Bei den stationär versorgten Pflegebedürftigen gab es insgesamt einen Anstieg um 3,9% (35.700 Pflegebedürftige). Die Zahl vollstationär versorgter Pflegebedürftiger blieb konstant, die Anzahl Pflegebedürftiger in vollstationärer Dauerpflege nahm kaum (0,3% bzw. 2.600) zu. Bei der Zahl der teilstationär versorgten Pflegebedürftigen war, wie bei der ambulanten Pflege, ein deutlicher Zuwachs (34,4% bzw. 35.600 Pflegebedürftige) festzustellen.

Im gleichen Zeitraum stieg die Personalzahl um 4,2% (31.800). Bei den Vollzeitbeschäftigten gab es einen Zuwachs von 10.900 Personen (4,9%) und bei den Teilzeitbeschäftigten 16.800 Personen (3,5%). Überdurchschnittlich zugenommen hat die Zahl der Auszubildenden und (Um-)Schülerinnen und (Um-) Schüler mit 9,4% (+ 4.900). Die Zahl der Praktikantinnen und Praktikanten, sowie Helferinnen und Helfer im freiwilligen sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst, nahm dagegen um 12,6% (– 800 Personen) ab.

Weitere Ergebnisse und Statistiken: