In der heutigen Zeit gewinnt das Konzept der Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung, und das nicht nur in Bezug auf Umweltfragen, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Lebens, einschließlich der Pflege. Nachhaltigkeit in der Pflege bedeutet, dass sowohl Pflegefachkräfte als auch Pflegeeinrichtungen bestrebt sind, ökologische, soziale und ökonomische Aspekte in ihre Praktiken zu integrieren, um eine langfristige positive Wirkung auf die Gesundheit von Patienten, das Personal und die Umwelt zu erzielen.

Der Pflegebereich steht vor vielfältigen Herausforderungen, darunter der steigende Bedarf an Pflegeleistungen, begrenzte Ressourcen und Umweltbelastungen durch den Pflegebetrieb. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, nachhaltige Ansätze zu entwickeln, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig hochwertige Pflege zu gewährleisten. Diese möchten wir euch hier vorstellen.

Nachhaltigkeit in der Pflege: Tipps für Pflegefachkräfte | Quelle: pexels

Nachhaltigkeit in der Pflege: Tipps für Pflegefachkräfte | Quelle: pexels

Reduzierung von Abfall und Verbrauchsmaterialien

In Gesundheitseinrichtungen, sei es in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen, entstehen große Mengen an Abfall. Materialien wie Verbände, Pflaster und OP-Besteck tragen dazu bei, dass täglich pro Patient:in beträchtliche sechs Kilo Müll anfallen, wie Schätzungen nahelegen. Dies ist hauptsächlich auf die Verwendung vieler, oft mehrfach verpackter Produkte zurückzuführen, die notwendig sind, um Sterilität und Haltbarkeit zu gewährleisten. Einwegprodukte sind dabei weit verbreitet und üblich im Pflegealltag. Um den Abfall zu reduzieren, können Pflegeeinrichtungen auf Mehrwegprodukte umsteigen, Recyclingprogramme einführen und den Einsatz von Einwegmaterialien minimieren, indem sie alternative Pflegepraktiken fördern.

Energieeffizienz in Pflegeeinrichtungen

Pflegeeinrichtungen verbrauchen erhebliche Mengen an Energie für Beleuchtung, Heizung, Klimatisierung und den Betrieb von medizinischen Geräten. Durch die Verbesserung der Energieeffizienz können diese Einrichtungen ihren Energieverbrauch reduzieren und gleichzeitig Kosten senken. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umfassen die Nutzung von LED-Beleuchtung, die Installation energieeffizienter Heizungs- und Kühlsysteme sowie die Schulung des Personals im umweltbewussten Umgang mit Energie.

Auch schon „kleine“ Dinge tragen dazu bei Energie zu sparen und um Ressourcen zu schonen. Alleine das Licht auszuschalten, wenn man einen Raum verlässt. Elektrogeräte ausschalten, wenn sie nicht benötigt werden, statt diese im Standby Modus zu lassen usw.

Einsatz umweltfreundlicher Reinigungs- und Pflegemittel

Die Verwendung von chemischen Reinigungs- und Pflegemitteln kann nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch gesundheitsschädlich für Patient:innen und Pflegekräfte sein. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Reinigungs- und Pflegemittel können Pflegeeinrichtungen ihre Umweltbilanz verbessern und die Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien reduzieren. Biologisch abbaubare Reinigungsmittel und solche mit umweltfreundlichen Inhaltsstoffen sind eine nachhaltige Alternative, die die Gesundheit aller Beteiligten schützen können.

Umweltfreundlicher Arbeitsweg

Um umweltbewusst zur Arbeit zu gelangen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine Option ist es, mit dem Fahrrad zu fahren, was nicht nur die Umwelt schont, sondern auch dazu beiträgt, fit zu bleiben. Viele Arbeitgeber bieten auch die Möglichkeit eines Jobrads an, was eine attraktive und nachhaltige Alternative zum Auto darstellt. Selbst für diejenigen, die weiter entfernt wohnen, ist die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs eine umweltfreundliche Option, die oft sogar vergünstigte Tarife oder Jobtickets bietet. Es kann sich also lohnen beim Arbeitgeber sich über entsprechende Angebote zu erkundigen.

Eine weitere Möglichkeit, die Anfahrt klimafreundlicher zu gestalten, ist die Bildung von Fahrgemeinschaften. Indem man sich mit Kolleginnen und Kollegen abspricht und gemeinsam mit dem Auto fährt, kann einiges an CO2-Ausstößen reduziert werden – und schohnt des Weiteren den Geldbeutel. Kleine Veränderungen in der täglichen Anfahrtsroutine können einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Regionalität und alternative Produkte

In der Pflegebranche spielt die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe eine wichtige Rolle. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Dienstleistern, Lieferanten und Produzenten können Pflegeeinrichtungen nicht nur die lokale Wirtschaft stärken, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Eine Möglichkeit, die Regionalität zu fördern, besteht darin, verstärkt auf regionale Produkte zurückzugreifen. Dies betrifft nicht nur die Lebensmittelversorgung in den Pflegeheimen, sondern auch andere Bereiche wie die Beschaffung von Pflegehilfsmitteln und Reinigungsprodukten. Durch den Kauf regionaler Produkte können lange Transportwege vermieden und die CO2-Emissionen reduziert werden.

Des Weiteren können Pflegeeinrichtungen durch die Integration von lokalen Dienstleistern und Handwerkern in ihre Betriebsabläufe die regionale Wirtschaft unterstützen. Dies kann beispielsweise die Zusammenarbeit mit regionalen Handwerksbetrieben für Renovierungs- und Bauarbeiten oder die Beauftragung von lokalen Reinigungsfirmen umfassen.

Neben ökonomischen Vorteilen bietet die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe auch soziale Aspekte. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen entsteht eine enge Bindung zur Gemeinde, was wiederum das Gefühl der Zugehörigkeit und Verbundenheit stärken kann.

Fazit

Die Integration nachhaltiger Praktiken in die Pflege ist entscheidend für die Förderung von Gesundheit, Umweltschutz und effizienter Ressourcennutzung. Durch die Reduzierung von Abfall, die Verbesserung der Energieeffizienz, den Einsatz umweltfreundlicher Produkte und die Unterstützung regionaler Wirtschaftskreisläufe können Pflegeeinrichtungen einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Kleine Veränderungen im Alltag haben große Auswirkungen, und die Förderung regionaler Wirtschaft stärkt nicht nur die lokale Gemeinschaft, sondern auch das Umweltbewusstsein in der Pflegebranche.

Quellen:

https://medwing.com/de/de/magazine/artikel/nachhaltigkeit-in-der-pflege

www.pflege-today.de/nachhaltigkeit/

www.medi-karriere.de/magazin/nachhaltigkeit-in-der-pflege/