Die Gewerkschaft ver.di hat bei der Charité Universitätsmedizin Berlin und Vivantes insgesamt 300 Auszubildende befragt. Die Ergebnisse aus den beiden Krankenhauskonzernen sind alarmierend.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass die Hälfte der Auszubildenden es sich nicht oder eher nicht vorstellen können, unter den aktuellen Arbeitsbedingungen den Beruf langfristig auszuüben.

Auch in Bezug auf die Vereinbarkeit zwischen dem Beruf und der zukünftigen Familienplanung und/oder der Freizeitgestaltung sind die Befragten bedenklich. Für dreiviertel der Befragten sei es nicht oder eher nicht vereinbar.

Weiterhin wird die Ausbildungssituation skeptisch betrachtet. 7% gaben an, immer eigenständige Tätigkeiten an Patienten übernehmen zu müssen, ohne dafür ausgebildet zu sein. Bei weiteren 40 % kommt es regelmäßig zu solch einer Situation.

Unzufriedenheit bei Pflege-Azubis | Foto von Cedric Fauntleroy von Pexels

Unzufriedenheit bei Pflege-Azubis | Foto von Cedric Fauntleroy von Pexels

Forderungen von ver.di

Aufgrund der Erkenntnisse hat ver.di folgende Forderungen veröffentlicht, um die Auszubildenden zu entlasten und die Ausbildungsqualität zu steigern:

  • mindestens zweitägige organisatorische Einarbeitung durch Beschäftigte des Stammpersonals auf den ersten beiden Einsatztagen

  • Dienstplan-Entwurf muss mind. acht Wochen vor dem Praxiseinsatz zur Verfügung stehen

  • Auszubildende sind über nachträgliche Änderungen unverzüglich in Kenntnis zu setzen

  • Erhöhung der gesetzlich vorgegebenen Zeit für Praxisanleitung auf 20%

  • Freistellung der Praxisanleiter:innen vom geplanten Einsatz zur Patientenversorgung

  • Praxisanleitung grundsätzlich im Verhältnis 1:1, in Ausnahmetatbeständen maximal im Verhältnis 1:2