Nach 7 Warnstreiktagen an den Uni-Kliniken in Baden-Württemberg ist der Tarifkonflikt überraschend zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft ver.di hat erreicht, dass die ca. 26.000 Uniklinik-Beschäftige in Freiburg, Ulm, Heidelberg und Tübingen mehr Gehalt erhalten.

Tarifergebnis

Neben einer Gehaltserhöhung erhalten die Beschäftigten zusätzlich Einmalzahlungen:

  • Im Dezember 2022 wird eine steuer- und abgabenfreie Coronasonderzahlung in Höhe von 1.200 Euro ausgezahlt.

  • Im März 2023 bekommen die Empfänger eine weitere Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 1.200 Euro.

  • Im Oktober 2023 wird jedem Angestellten außerdem eine zusätzliche Einmalzahlung von 750 Euro netto als weitere Inflationsausgleichszahlung gewährt

  • Im Januar 2024 gibt es die tabellenwirksame Erhöhung der Gehälter um einen Festbetrag von 250 Euro.

  • Azubis erhalten noch in 2022 eine Einmalzahlung von 900 Euro, sowie bereits ab April 2023 monatlich 115 Euro netto mehr, die ab dem 1. Mai 2024 mit 150 Euro tabellenwirksam werden. In Ausbildung befindliche Psychotherapeut:innen bekommen ab dem Dezember 2022 eine verdoppelte monatliche Zulage in Höhe von 300 Euro. Zudem erhalten sie für den Zeitraum von Februar bis November 2022 eine Netto-Einmalzahlung in Höhe von 3.000 Euro.

  • Für Sozialarbeiter:innen wurde eine höhere Regeleingruppierung vereinbart, die durchschnittlich über 400 Euro mehr Monatsgehalt ausmacht.

Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 19 Monate bis zum 30. April 2024.

Dies ist ein hochgradig solidarisches Verhandlungsergebnis in historisch schwierigen Zeiten. Denn je weniger Beschäftigte verdienen, desto mehr sind sie durch die Inflation belastet. Deshalb ist es so wichtig, dass wir sowohl bei den Tabellenerhöhungen als auch bei den Einmalzahlungen ausschließlich Festbeträge vereinbaren und für die Azubis nochmals überproportional Erhöhungen durchsetzen konnten. Wir wollten die Kolleginnen und Kollegen jetzt zum einen für die Reallohnverluste des laufenden Jahres schnell entlasten. Aber auch durch ordentliche Tabellensteigerungen dauerhaft soviel Kaufkraft wie möglich sichern. Dank der nochmals verkürzten Laufzeit können wir nun in gut anderthalb Jahren mit neuer Kraft in hoffentlich besseren Zeiten die dann tatsächlich noch fehlenden Inflationsprozente in Angriff nehmen

Irene Gölz, ver.di Verhandlungsführerin